Video

The pandemic and ME/CFS: What have we learned? Where have we made progress?

Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Deutschland

The pandemic and ME/CFS: What have we learned? Where have we made progress?

Mit Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube geladen. Dabei können personenbezogene Daten an YouTube übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen zeigte in einer historischen Betrachtung auf, dass ME/CFS in der Vergangenheit und auch weiterhin zu wenig Aufmerksamkeit in Bezug auf Forschungsförderung und Versorgung der Patient*innen erhält. Die COVID-19-Pandemie hat jedoch zu mehr Medienberichten und erhöhter Forschungsförderung geführt. Postakute Infektionssyndrome (PAIS) wie Long COVID oder ME/CFS, als schwerwiegendste Form, zeigen viele symptomatische Gemeinsamkeiten auf (z. B. die häufigsten Symptome Fatigue und Post-Exertionelle Malaise (PEM)). Ca. 10-20% der Long COVID-Betroffenen erfüllen die Kanadischen Konsenskriterien (CCC) für ME/CFS. Auch die Pathomechanismen von ME/CFS und Long COVID weisen sehr viele Gemeinsamkeiten auf. Bei ME/CFS gibt es klare Evidenz für ein autoimmunes Geschehen, anhaltende Entzündungsreaktionen, eine vaskuläre Dysfunktion mit Hypoperfusion und eine muskuläre Mitochondriopathie mit einhergehender muskulärer Schädigung. Sie betonte die Rolle von Therapieansätzen, die auf die Autoimmunität fokussieren und z. B. das Vorkommen von Autoantikörpern im Blut reduzieren. Es wird angenommen, dass sich die Prävalenz von ME/CFS in der Bevölkerung seit der Pandemie auf 0,6 % verdoppelt hat. Die gesellschaftlichen Kosten von ME/CFS und Long COVID werden in Deutschland auf 63,1 Mrd. Euro jährlich geschätzt. Es besteht demnach großer Handlungsbedarf für weitere Therapiestudien, die Entwicklung von Medikamenten unter Mitwirkung der Pharmaindustrie sowie den Ausbau aktuell noch inadäquater Versorgungsstrukturen.