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Drug Treatment of ME/CFS: What have we learned since 2007?

Prof. Dr. Olav Mella, University of Bergen, Norwegen

Drug Treatment of ME/CFS: What have we learned since 2007?

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Prof. Dr. Olav Mella gabe einen Überblick über die Forschung der letzten 10 Jahre zur Autoantikörper-Reduktion als Behandlung von ME/CFS. Zunächst stellte er die Forschung zu Rituximab und Cyclophosphamid vor, die von seinem Team durchgeführt wurde. Diese Medikamente werden traditionell in Chemotherapien bei Krebserkrankungen eingesetzt. Rituximab bindet an das CD20-Antigen auf B-Zellen und zerstört diese. Cyclophosphamid hingegen wirkt auch gegen Plasmablasten, die gegen Rituximab refraktär sind. Zu Beginn ihrer Studien konnte trotz vielversprechenden Vorstudien inklusive einer positiven Phase II-Studie in einer randomisierten multizentrischen Phase III-Studie (RituxME) keine Wirksamkeit von Rituximab gegenüber einer Placebo-Kontrollgruppe nachgewiesen werden, obwohl Prof. Mella und sein Team über viele Jahre beobachtet haben, dass einige ME/CFS-Betroffene nach einer Krebserkrankung und Rituximabtherapie eine Besserung der Symptomatik erfahren haben. Mögliche Gründe hierfür könnten fehlende objektive Endpunkte, eine zu niedrige Dosierung und Placebo-Effekte in allen Studienarmen gewesen sein. Darüber hinaus erschweren die Vielfältigkeit und Variabilität der ME/CFS-Symptome den Nachweis einer Wirksamkeit über Subgruppen von Patient*innen hinweg. Die Studien zu Rituximab wurden mit höherer Dosierung und verlängerter Gabe des Medikamentes weitergeführt und wiesen letztlich deutlich bessere Ergebnisse auf. Die Cyclophosphamid-Studien konnten teilweise dauerhaft erzielte Remissionen und Wirksamkeit auch nach langjähriger ME/CFS-Erkrankung zeigen (bei jedoch ungünstigerem Nebenwirkungsprofil als in der Krebstherapie normalerweise beobachtet). Bemerkenswert ist, dass im Rahmen dieser Therapie alle Symptome von ME/CFS beeinflusst wurden, was darauf hinweist, dass ein zentraler Baustein des Pathomechanismus beeinflusst wird. Das Team forscht weiter daran, Therapieansätze in Bezug auf die Autoimmunkomponente von ME/CFS zu entwickeln. Aktuell konzentrieren sie sich auf langlebige Plasmazellen, die (Auto-)Antikörper jahre- oder lebenslang ins Blut abgeben können.